Betroffenheit. Selbstpolitisierung in Kunst und visueller Kultur. Hg. von Barbara Paul und Andrea Seier.
Erscheint 2022 bei Neofelis
Queerulieren, Berlin: Neofelis 2023.
In den letzten Jahren haben nicht nur Mobilisierungen gegen Feminismus und ‚Gender‘, sondern auch die Kommerzialisierung und der inflationäre Gebrauch des Wortes „queer“ in Alltag und Wissenschaft stark zugenommen. Dazu kommen alarmierende Aneignungsbestrebungen sozialer Bewegungen wie die Querdenker_Innen im Zuge der COVID-19-Pandemie. Mehr denn je sind Gender Studies und queerende Theorien daher auf die Entwicklung emanzipatorischer Gegenstrategien angewiesen. Herausgegeben gemeinsam mit Oliver Klaassen.
Mikropolitik der Medien, Berlin: Kadmos 2019.
Medien sind nicht wie russische Puppen in ihre politischen Kontexte eingelassen. Als heterogene Gefüge unterhalten sie komplexe Verbindungen zum Politischen und bringen zugleich eigene Wissens und Denkordnungen, d. h. eigene ›Rahmungen‹ des Politischen hervor. Als mikropolitisch sind diese ›Rahmungen‹ zu verstehen, insofern sie Subjektivierungsformen, Wissen und Handlungsoptionen zueinander in Beziehung setzen und damit soziale Ordnungen stiften. Im Wechselspiel zwischen theoretischer Reflexion und exemplarischen Analysen von Lifestyle Magazinen, YouTube-Videos, Reality-Fernsehen und Dokumentarfilm entwickelt Andrea Seier die Programmatik einer Mikropolitik der Medien, in der sich Medientheorien, Medienanalysen und gegenwärtige Geschlechter-, Klassen-, Selbst und Weltverhältnisse wechselseitig informieren.
https://doi.org/10.25969/mediarep/15833
Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM), Heft 19, 2/2018.
Herausgegeben gemeinsam mit Ulrike Bergmann. Objekte der Medienwissenschaft wie Forschende tragen einen Klassen-Marker. Was für race und gender zunehmend erprobt ist – Analysekriterien für mediale Artefakte, für Produktions- und Rezeptionsformen, für epistemologische Strukturierungen bis hin zu Möglichkeitsbedingungen der Wissensproduktion –, steht für die Kategorie der class zur Diskussion: die Geschichte ihres Klassifizierens, die Naturalisierung und Internalisierung der Klassizismen, die Gegenwart von lokalen und neuen globalen Prekarisierten, von Hochschulzugängen.
https://doi.org/10.14361/zfmw-2018-100215
Gender & Medien-Reader, Zürich: Diaphanes 2016.
Herausgegeben gemeinsam mit Kathrin Peters. Der Band versammelt Texte der letzten sechzig Jahre, die das Verhältnis von Medien und Geschlecht untersuchen, entwerfen, als politisches denken. Die Texte machen deutlich, wie wichtig die Kategorie Geschlecht für die Medientheorie war und ist. Auch stellen sie die Bedeutung heraus, die Medienkulturen und -technologien für Feminismus, Gender und Queer Theory hatten und haben. Die Auswahl einschlägiger, wiederentdeckter, aktueller und erstmals übersetzter Texte zeichnet thematische Felder nach. Ein Rückblick und Zwischenstand in einer anhaltenden Debatte.
Klassenproduktion. Fernsehen als Agentur des Sozialen, Münster: Lit 2014.
Herausgegeben gemeinsam mit Thomas Waitz. Fernsehen lässt sich als eine gesellschaftliche Agentur beschreiben, die damit beschäftigt ist, soziale Differenz zu problematisieren und in eigensinniger Weise evident zu machen. Doch Fernsehen ›vermittelt‹ nicht nur soziale Differenzen in Bild, Ton und genrespezifischen Ausformulierungen. Es lässt soziale Unterscheidungen zugleich entstehen, bewirkt und ‚bearbeitet’ sie und macht sie gesamtgesellschaftlich adressierbar. Umgekehrt geht es dort, wo Fernsehen problematisiert wird, das zeigen die Beiträge in diesem Buch, immer auch um weitreichende sozioökonomische und politische Kämpfe, die auf gesellschaftliche Teilhabe zielen und in Form von Klassendifferenzen wirksam werden.
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Remediatisierung. Die performative Konstitution von Gender und Medien, Münster: Lit 2007.
Wie lassen sich Medien und Medienspezifik bestimmen, wenn davon auszugehen ist, dass sie ihren epistemologischen Bestimmungen nicht vorgängig sind? Dass sie ihre Wirksamkeit auch und gerade in kulturellen Praktiken entfalten, die sie nachträglich als vorgängig erscheinen lassen? Im Zentrum der vorliegenden Auseinandersetzung mit dieser Fragstellung steht das Konzept der Remediatisierung. Medien konstituieren sich demnach in unabschließbaren Wiederholungsprozessen, in denen sie andere Medien imitieren, überbieten oder anderweitig wiederholend aufgreifen. Ihre Spezifik ist am besten in der Art und Weise zu erkennen, in der sie andere Medien zitieren. Der Blick verschiebt sich von gegeben Medien auf heterogene Prozesse der Remediatisierung, die die Grenzen einzelner Medien ebenso konstituieren wie unterwandern. Ein solcher Medienbegriff erscheint auch für das Verhältnis von Gender und Medien produktiv.
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Seier, A. (2022): Tägliches Überleben: Armut & prekäres Leben in bilddokumentarischen Formen, in: Groß, Bernhard/Dirk, Valerie: Alltag.
Ästhetik, Geschichte und Medialität eines Topos der Moderne, Berlin: Vorwerk 8 2022, S. 38–58.
Rotlicht im/als Filmlicht: Zur performativen Ästhetik des dokumentarischen Blicks, in: A Deuber-Mankowsky & P Hanke (Hrsg.), Queeres Kino: Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären, 22/2021, ICI Berlin Press, Berlin, Cultural Inquiry, S. 179 – 197.
Vom Ausbleiben des Aufstiegs und der Krise als Dauer. Szenen sozialer Im/Mobilität im postmeritokratischen Kino der Gegenwart, in: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3/2021, S. 74–88. (gem. mit Stephan Trinkaus)
Schamoffensive: Zur Mikropolitik der Betroffenheit bei Didier Eribon, in: Eribon Revisited: Perspektiven der Gender und Queer Studies, Wiesenbaden: Springer 2020.
Distributed Agency. Feminist Epistemologies, New Materialism and Film Analysis, in: E. Schüttpelz, U. Bergermann, M. Domann & JS (Hrsg.), Connect and Divide: The Practice Turn in Media Studies: 3. Medienwissenschaftliches Symposium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Berlin: Diaphanes 2018.
From Intermediality to Intermateriality: Actor-Network-Theory as a ‚Translation’ of Post-essentialist Media Studie, in: M. Spöhrer & B. Ochsner (Hrsg.), Applying Actor-Network Theory in Media Studies, Hershey, PA: IGI Global 2017, S. 38-50.
Plädoyer für notwendige Illusionen. Kritik neu erfinden, in: Navigationen: Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, 02/2016, S. 125-143.
Entkörperung/Verkörperung. Neuere Ansätze des Körperdenkens in Film- und Medienwissenschaft , in: C. Walkensteiner-Preschl, D. Ingrisch & A Ellmaier (Hrsg.), Körper/Denken: Wissen und Geschlecht in Musik, Theater, Film. Böhlau Verlag, Wien, mdw Gender Wissen: eine Reihe der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, Bd. 6/2016, S. 17-32.
>Kein Außen der Materie. Relationen als Seinswert, Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM), Jg. 1/2015, Nr. 12, S. 171-177. (gem. mit Stephan Trinkaus)
Escape! Strategien des Entkommens, 2015, Webpublikation. (gem. mit N. Kandioler, U. Meurer & V. Öhner)
Die Macht der Materie: What else is new?, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM), 02/2014, S. 186-191.
Mediatisierte Multituden: Fernsehen und Fernsehkritik als immaterielle Arbeit. in: B. Riegraf, D. Spreen & S. Mehlmann (Hrsg.), Medien – Körper – Geschlecht: Diskursivierungen von Materialität. Bielefeld: Transcript 2012, S. 117-135.
Un/Verträglichkeiten: Latours Agenturen und Foucaults Dispositive. in: T. Conradi, H. Derwanz & F. Muhle (Hrsg.), Strukturentstehung durch Verflechtung: Akteur-Netzwerk-Theorie(n) und Automatismen, Paderborn: Fink 2012, S. 151-172.
Elend der Kritik? Bruno Latours Auseinandersetzung mit Diskursanalyse und Dekonstruktion. in: KultuRRevolution. Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie, Nr. 60/2011, S. 59-63.
„Im Diskurspop: Wir kommen um uns zu beschweren und uns dabei zu beobachten“, in: off topic, Nr. 2/2010, S. 8-14. (gemeinsam mit U. Bergmann)
Private Dancers, in: nachdemfilm, Nr. 11/2010. (gemeinsam mit K. Peters)
„Fernsehen der Mikropolitiken: Televisuelle Formen der Selbstführung“, in: H. Loreck & K. Mayer (Hrsg.), Visuelle Lektüren – Lektüren des Visuellen, Hamburg: Textem 2009, S. 157-176.
Home Dance: Mediacy and Aesthetics of the Self on YouTube, in: P. Snickars & P. Vonderau (Hrsg.), The YouTube-Reader, Stockholm: National Library of Sweden 2009, S. 187-203. (gemeinsam mit K. Peters)
Kollektive, Agenturen, Unmengen: Medienwissenschaftliche Anschlüsse an die Akteur-Netzwerk-Theorie, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM), Jg. 1/2009, S. 132-135.
„Mikropolitik des Fernsehens. Reality-Fernsehen als Regierung aus der Distanz“, in: KultuRRevolution. Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie, Nr. 55/56 2009, S. 47-52.
„Reality-Fernsehen als Verfahren des Prototypisierens“, in: U. Bergermann, C. Reiche & A. Sick (Hrsg.), Prototypisieren: Eine Messe für Theorie und Kunst, Bremen: thealit 2009, S. 36-43.
„Die Rückkehr der infamen Menschen: ‚Absolut ruhmlose Leute‘: Nicolas Philibert denkt und filmt Michel Foucault weiter‘, in: Stadtkino Zeitung, Wien 2008.
„Schnittstellen: Mediale Subjektivierungsprozesse am Beispiel von THE SWAN“, in: P. Villa (Hrsg.), schön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst, Bielefeld: Transcript 2008, S. 173-198. (gemeinsam mit H. Surma)
„Falsche Ge-Fährten: FRAUENTAUSCH als Lifestyle-Fernsehen“, in: Maske und Kothurn, Nr. 53/2007, S. 287-296.
„Von ‚Frauen und Film’ zu ‚Gender und Medien’? Überlegungen zu Judith Butlers Filmanalyse von Paris is burning“, in: A. Geiger, S. Rinke & H. Wagner (Hrsg.), Geschlechtlichkeit von Medien – Medialität des Geschlechts, Weimar: VDG 2006, S. 81-98.
„Perspektivverschiebungen: Geschlechterdifferenz in Film- und Medienwissenschaft“, in: H. Bußmann & R. Hof (Hrsg.), Genus: Geschlechterforschung – Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften: ein Handbuch, Stuttgart: Kröner 2005, S. 80-111. (gemeinsam mit E. Warth)
„‚Across 110th Street‘: Zur Überlagerung performativer Prozesse in Tarantinos JACKIE BROWN“, in: M. Bernold, A. Braidt & C. Preschl (Hrsg.), Screenwise: Film.Fernsehen.Feminismus. Marburg: Schüren 2004, S. 44-56.
„‚I don’t think that there is a Thing called Cultural Studies…‘: John Hartley im Gespräch“, Ästhetik und Kommunikation, Nr. 34/121, 2003, S. 101-112. (gemeinsam mit H. Hoffmann)
„Macht“, in: M. Kleiner (Hrsg.), Michel Foucault: Eine Einführung in sein Denken, Frankfurt a. M.: Campus 2001, S. 90-107.
Reservate der Lust: Pornographische Körpertechnologien, in: Medien Journal, Jg. 26/2001, S. 32-42.
Der Gesellschaftskörper. Zur Neuordnung von Kultur und Geschlecht um 1900, Frankfurt a. M.: Campus 2000. (gemeinsam mit A. Bohrmann, H. Bublitz & C. Hanke)
„Kategorien der Entzifferung: Macht und Diskurs als Analyseraster“, in: H. Bublitz, A. Bührmann, C. Hanke & A. Seier (Hrsg.), Das Wuchern der Diskurse: Perspektiven der Diskursanalyse Foucaults, Frankfurt a. M.: Campus 2000, S. 75-86.
Pornographie: Die ‚Fiktion des Authentischen‘, in: nachdemfilm 2/2000. (gemeinsam mit S. Schicke)
„‚Überall Cultur und kein Ende‘: Zur diskursiven Konstitution von ‚Kultur‘ um 1900“, in: A. Bohrmann, H. Bublitz, C. Hanke & A. Seier (Hrsg.) Der Gesellschaftskörper. Zur Neuordnung von Kultur und Geschlecht um 1900, Frankfurt a. M.: Campus 2000.
„Zweifelhafte Einheiten und verstreute Ereignisse: Zum diskursanalytischen Verfahren“, in: A. Bohrmann, H. Bublitz, C. Hanke & A. Seier (Hrsg.) Der Gesellschaftskörper. Zur Neuordnung von Kultur und Geschlecht um 1900, Frankfurt a. M.: Campus 2000.
Das Wuchern der Diskurse. Perspektiven der Diskursanalyse Foucaults, Frankfurt a. M.: Campus 1999. (Gemeinsam mit H. Bublitz, A. Bührmann & C. Hanke)